Von der fantasievollen Kunst der Präraffaeliten fasziniert, kombiniert mit der strengen Vereinfachung von Formen und Flächen im Art Deko, mit einem Hauch von Gustav Klimt, versuchte ich, unter Einsatz von textbasierter Bildgenerierung (mit Stable Diffusion) Illustrationen zu generieren, die gleichzeitig Elemente schlichter mittelalterlicher Buchmalerei sowie klassischer Ikonenmalerei als Inspiration nutzen. Ich hoffe, mir ist dies einigermaßen gelungen.
Das hört sich nach einem ziemlichen Eintopf an. Ganz sicher ist es auch so. Mir ging es darum, eine strenge Bildsprache zu finden, mit klaren Strukturen, wie es sie im Art Deko, aber auch schon in der Gotik gab. Formen sollten weniger naturalistisch sein, wie es bei den fantasievollen Gemälden der Präraffaeliten der Fall war, sondern sehr vereinfacht und streng, fast wie bei der Ikonenmalerei daherkommen, oder eben in flächiger mittelalterlicher Buchmalerei.
Leuchtende Farben dominieren die meisten der nachfolgenden Bilder, unterstützt von einem Kalt-Warm-Kontrast. Eine räumliche Tiefe ist in den Bildern nur angedeutet. Der Hintergrund erscheint in den entstandenen Bildern detailreicher als die flächenorientierten Figuren im Vordergrund. Hier gibt es einen klaren Unterschied zur mittelalterlichen Buchmalerei, die sich aus praktischen Gründen auf den Vordergrund beschränkte.
Die Fantasy als Genre lässt mich nicht los. War die erste Motivation, mich mit bildgebender künstlicher Intelligenz zu beschäftigen, noch der Wunsch, passendes Hintergrundmaterial für die Fantasy-Fotografie zu erhalten, wuchs schnell der Wunsch, mich bestimmten Bildstilen thematisch zu nähern. Stable Diffusion ist ein höchst praktisches Werkzeug, dessen Grenzen nicht absehbar sind. Die Qualität der erzeugten Bilder nimmt auch wegen der steten Weiterentwicklung der Software zu. Anders, als andere KI-Produkte, arbeitet hier eine weltweite Schar an Enthusiasten an immer neuen Möglichkeiten. Die Vielfalt an Möglichkeiten nimmt stetig zu. Der Kreativität wird hierdurch ein immer größer werdender Teppich ausgerollt. Bilder entstehen nicht auf Knopfdruck. Ohne die Gedanken des Menschen vor dem Bildschirm kommt nichts zustande. Eine Nachbearbeitung der mit künstlicher Intelligenz erstellten Bilder gehört zum gestalterischen Prozess.