Professor Harald Scheel ist gern auf Barockfesten unterwegs und erfreut dort die Besucher u.a. mit seiner barocken Drehleier – erkennbar an ihrem Lautenkorpus. Als Marquis Louis de Montignac, Lautenleierspieler und Musikus am Hofe Friedrichs II., unterhält er die Besucher nicht nur mit dem ungewöhnlichen Klang, den dieses historische Instrument hervorbringt. Passend zur jeweiligen Veranstaltung präsentiert er erbauliche Geschichten, sei es über den alten Fritz oder das Schloss Sanssouci… Dabei nimmt er auch immer Bezug auf den Vortragsort und hat gleichermaßen spannende und unterhaltsame Anekdoten für das staunende Publikum parat.
Wer mehr über das Instrument erfahren möchte, bekommt auch dies von ihm präsentiert. Vermutlich wurde die Drehleier um 800 n. Chr. von den Mauren nach Europa eingeführt. Schon in den ältesten europäischen Kirchen finden sich Darstellungen dieses Instrumentes. Während der Jahrhunderte war es mal ein Instrument des Adels, dann wieder der Bettler. So ist dann auch die Bezeichnung „immer die gleiche Leier“ zu erklären – wenn Bettler, die wenigen Lieder die sie beherrschten, immer und immer wieder spielten. Selbst J. S. Bach hat Musik für die Drehleier geschrieben.
Diese Fotoaktion war der Einstieg in eine Form der Fotografie, die ganz bewusst kein genaues Abbild der Wirklichkeit sein soll – auch wenn dies Fotografie eigentlich nur sehr selten sein kann. Mir geht es darum, eine Atmosphäre zu schaffen, die sich aus dem Zusammenspiel vieler Faktoren ergibt. Die richtige Person, eine mehr oder weniger historische Gewandung, gepaart mit einigen Requisiten, dem passenden Licht und der Schaffung eines unterstützenden Hintergrundes sollen Bilder entstehen lassen, die aus einer anderen Zeit – oder sogar einer anderen Welt stammen könnten. Manche der Bilder ähneln ein wenig alten Renaissancebildern, andere dagegen Fantasy-Bildern. Idealerweise sollen sie alle ein wenig zum Träumen anregen.
Ein paar der Bilder unterscheiden sich nur durch eine unterschiedliche Farbstimmung, mal etwas wärmer, mal etwas kühler. Sie sollen zeigen, wie unterschiedlich einfache Veränderungen wirken können. Was bevorzugt wird, hängt dann immer von den persönlichen Vorlieben ab.